Geschichte des Botanischen Gartens

Der Brünner Botanisches Garten war im J. 1922 von Professor Josef Podpěra gegründet. Professor Podpěra  baute zugleich auch das Botanische Institut der neu entstehenden Naturwissenschaftlichen Fakultät der Masaryk-Universität auf, die aus Anregung vom Präsitenten Masaryk nach der Gründung der Tschechoslowakischen Republik im J.1918 als zweite tschechische Universität entstanden ist. Die Unterbringung des Botanischen Garten sowie der ganzen Naturwissenschaftlichen Fakultät in das Areal der früheren Stadtarmenanstalt in der Kotlářská-Straße sollte ein Provisorium sein, bis man in Brünn mehr geeignete Räume findet. Dieses Provisorium dauert bis heute. Obwohl der größere Teil der Fakultät nach 2008 in den neuen Universitätskampus in Brünn-Bohunice umzieht, bleibt der Botanische Garten jedoch an seiner Stelle. Heute kann man  den Garten schon für einen historischen halten und seine Unterbringung inmitten der Stadt ist in vieler Hinsicht ein unersetzliches Unikat. Die Sammlungen orientierten sich zuerst vor allem auf die südmährische und slowakische Flora, später wurden sie mit weiteren Arten der gemäßigten Zone der ganzenWelt ergänzt. Das erste Gewächshaus wurde im J. 1924 an der Stelle des heutigen Wasserbeckens mit der Fontane „Frosch“ und gleich im ersten Jahr blühte hier die tropische Seerose Viktoria aus. Während des Zweiten Weltkriegs war der Garten zum Teil in einen Gemüsegarten umgewandelt, erlitt dadurch viele Schäden, die Gewächshäuser waren zerbrochen und in den Garten fielen auch einige Bomben. Die Hochschulen waren zu dieser Zeit geschlossen. Nach dem Krieg wurde alles schrittweise erneuert, die Gewächshäuser wurden repariert und fertiggebaut. Immer wieder sprach man auch von dem Umzug des Gartens in ein größeres Territorium am Rande der  Stadt. Mit der Zeit wurden reiche Sammlungen der Außenarten (heute cca 2400 Taxa) sowie der tropischen und subtropischen Arten (heute cc. 1500 Taxone) aufgebaut. In den 70er – 90er Jahren der sozialistischen Tschechoslowakei war der Botanische Garten eine an der Naturwissenschaftlichen Fakultät nur geduldete Last. Das Studienfach Systematische Biologie existierte nicht. Die beste Strategie war nicht herauszuragen, und so wurden die Sammlungen leise und konzentriert erweitert. Der Garten orientierte sich mehr an die Öffentlichkeit, organisierte Ausstellungen, Vorträge u.ä. Nach 1989 begann die schrittweise Rekonstruierung der alten Anlage und der Ausstattung des Gartens, in den Jahren 1995 – 97 wurden die neuen Gewächshäuser aufgebaut (Gesamtfläche 1.100m2). Auch der Parteur vor den Gewächshäusern wurde umgebaut, samt der Beete des Pflanzensystems.

Eine Vielzahl von ganzjährig ausgestellten Kunstwerken unterstreicht die wunderschöne Atmosphäre inmmitten der Sezessionshäuser eines der schönsten Stadtviertel Brünns – Veveří. Der Botanische Garten bietet heutzutage ein reiches ganzjähriges Programm an, welches nicht nur aus den Führungen besteht; zu einer Regel wurden minimal drei Ausstellungen im Jahr und andere Aktionen.